... masz przeżywać życie, a nie je opisywać.

„Herzog Carl aber den paurn und dem gemeinen man zuegeschrien: Ob sy nicht bey irem glauben bleiben und sterben wolten? Sie solten es vor dem kónig sagen, damit es nicht das ansehen hete, samb [=als ob] er's allain tri-be. Sie geantwortet: «Ja, ja.» Ob sie nicht wolten iiber dem allem halten, so zu Upsal geschlossen? Widerumb geschrien: «Ja, ja.» Ob sie wolten, das die Catholischen im land sein solten? Geschrien: «Nein, nein.» Und hat der kónig bericht bekomen, das in dem geschray zwen paurn gesagt: «Wir haben schon einen kónig, bedurfen dein nicht.»"19. Diese Szenen erwecken bei einem Menschen, der miterlebte, was sich an greulicher und abstoJ3ender Demagogie in der Mitte des 20. Jahrhunderts abspielte, regelrecht Beklem-mungen. Auch die schwedischen Adeligen beteuerten, Herzog Karl habe sie „betrogen unter dem schein der religion". Am Hof war man iiberzeugt. daJ3 dieses „Volk" Herzog Karls „diener gewesen, und er sy angelernt"20. Es gab nicht nur Pseudodemonstrationen, Herzog Karl hat auch ein Klima des Ter-rors geschaffen, „da ainer mit dem andern fast nicht sicher reden dórfen", und ein Vertreter des Hochadels, der dem Kónig nahestand, wollte mit dem kaiserlichen Gesandten wegen der schlechten Zeiten kein langeres Ge-sprach fuhren, da zur Zeit „kain brueder dem andern getraue". Der Empfang, den der machtigste Mann Polens Jan Zamoyski Kónig Sigismund bereitete, als er zur Krónung nach Krakau kam, war deprimie- 16 Finalrelatlon Kahls 19v. 17 Die Polen beteuerten, sie wollten den Kónig vertaidigen, doch Aussicht auf Erfolg gebe es nicht. Daher baten sie. „der kónig soi in ihr begern bewilligen. Was er mit tractation aberhal- ten kunte, das sl er tun. Wan er aber je nit kunte, soi er als ein gezwungner zulassen, was sie begern, by5 auf bessere zeit [warten], damit man nit umb zway kónigreich korne." Zwar sagte der Kónig: „Ich kan's iiber mein herz nit bringen." Doch er sah, „das kein mittel mehr verhan- den als der gewise untergang oder die bewilligung. Hat er verhaissen, die assecuration inen zu geben." Alles geschah mit Willen und GetheiJSen der polnischen Berater. Ernhofer an Erzh. Maria, Uppsala, 4. Marz 1594, Original und Kopie in FamKorr 42, 67-84. 18 Finalrelation Kahls 19v.-20v. 19 Finalrelation Kahls 12r. 20Kónigin Anna an Erzh. Maria, s. 1. & d. [Uppsala, wohl vom 5. Marz 1594], chiffriertes Original und dechiffrierte Kopie in FamKorr 40, 133-147. Auch Kahl war iiberzeugt, es habe Karl diese Sachen nicht „amore religionis so heftig getrieben", sondern er wollte nur Sigismund zur Abdankung zwingen. Finalrelation Kahls 18r., 23v. 299 Walter Leitsch rend. In den Jahren 1588-1593 hat er sich groJ3e Miihe gegeben, dem Kónig das Leben in Polen unertraglich zu machen, so d¹j3 der Kónig schliej31ich zur Ubersiedlung in sein zweites Kónigreich Schweden bereit war. Nun kam er zur Krónung nach Uppsala und der Empfang war noch viel deprimieren-der. Herzog Karl war von ebensoviel Machtgier angetrieben wie Zamoyski, doch hatte er bei der Wahl der Mittel bei weitem weniger Bedenken, als er nun seinerseits Sigismund aus seiner Heimat hinausekeln wollte. Es war fur den Kónig ein harter Schicksalsschlag. Der Beichtvater der Kónigin schrieb: „Bede ihr mayesteten sein dise tag hoch betriebt gewesen und ha-ben ihr mayestet die kónigin viel zaher vergossen. Wer nun gehn hoff komt, der sagt fur gewiJS, wier wiirden aintweders ausgehingert, gefangen oder er-schlagen werden. Aus dem reich zu entrinnen, ist nit miiglich"21. Es war doch móglich. Der Kónig akzeptierte die Bedingungen Karls, dessen Hoff-nungen, der Kónig wurde eher abdanken, unerfullt blieben. Schweden sam-melte Punkte in dem Wettstreit mit Spanien, wer am wenigsten tolerant ist in Europa. Doch das Groteskê an der Geschichte ist, dajS diese Verhalten-sma)3regeln, die katholische Einwohner Schwedens zu einer verfolgten Minderheit, ja, wie sich zeigen sollte, vogelfrei machten, von einem Mann in Geltung gesetzt wurden, der wohl zu den aufrichtigsten und eifrigsten Ka-tholiken unter den europaischen Kónigen gehórte. Er konnte daher nicht Kónig von Schweden sein. Er ging zuriick nach Polen. Dort fiihlte er sich besser - nach den Erfahrungen von Uppsala eben relativ besser. 1 Ernhofers Berlcht vom 4. Marz 1594. siehe Anm. 17. 300 =???%?? .tr-M; i;',-,' Karol Modzelewski Liber homo sub tabela nobilis W 843 r. Nithard, wnuk Karola Wielkiego, napisa³ o Sasach: Que gens omnis in tribus ordinibus divisa consistit: sunt etenim inter illos ¹ui edhi-lingi, sunt ¹uifrilingi, sunt ¹ui lazzi illorum lingua dicuntur, latina vero lin-gua hoc sunt nobiles, ingenuiles at¹ue seruiles1. Niewolnicy zostali tu pominiêci, gdy¿ nie mieli podmiotowoœci prawnej2 i pozostawali, w rozumieniu autora, poza nawiasem ludu saskiego